„War meine Zeit meine Zeit?“ soll das neue Buch von Hugo Loetscher heissen. Der Verleger habe ihn schon gefragt, wann sein Roman denn fertig sei? erzählte Loetscher am Literaturfest. Das werde kein Roman, habe er entgegnet. Ja, was es denn dann werde? Auf Lörtschers Gegenfrage, was denn Dürrenmatts „Stoffe“ gewesen seien, antwortete der (Dürrenmatt und Loetscher gemeinsame) Verleger: „Späte Prosa.“ Und seither ist für Autor wie Verlag entschieden, dass es das ist, woran Hugo Loetscher schreibt und woraus er gestern las: „Späte Prosa“.
Das war für mich ein Autorenfest. Ich habe ausser Hugo Loetscher noch Urs Widmer, Urs Mannhart und Lukas Bärfuss gehört und musste ihretwegen einige gute Frauen verschmähen. So ist das an Literaturfesten und -tagen: Entdecktes und Verpasstes prägen solche Anlässe gleichermassen.
Loetscher ist ungefragt auf die Welt gekommen und versuchte aus dem Ungefragten etwas Gefragtes zu machen. Widmers Alter Ego erfuhr im Hotel wie das Leben, das eben noch ein Honigschlecken war, eine untragbare Last wurde. Die Waden von Mannharts Velokurier ziert kein erotisches Fischgerippe, nichts ist zu sehen ausser vielleicht ein paar Haare über der Ahnung eines Muskels. Les‘ ich in meinem Notizbuch.