Seit gestern habe ich – beruflich – sechzig Karten zum Jahresende geschrieben. Und das richtig gern. Die heurige Jahresendkarte meines Arbeitgebers kam dem sehr nahe, was ich gemacht hätte, wenn ich selber hätte wählen können. Entstanden war sie aus einem Wettbewerb für alle Lernenden unserer Schule. Ich fand den ersten Preis von 700 Sfr zwar attraktiv, aber mit fünfzig Einsendungen hätte ich nicht gerechnet. Das ist ein schönes Ergebnis für eine kaufmännische Schule, in der diese Art Kreativität wahrlich ein Schattendasein fristet. Alle fünfzig Einsendungen bleiben noch bis Weihnachten ausgestellt, die drei besten wurden prämiert.
Aber ich schreibe grundsätzlich gerne Weihnachts- und Neujahrswünsche, weil ich dann einen guten Grund habe, mein Berufsjahr und die Menschen darin Revue passieren zu lassen. (Bei anderen Arbeitsstellen musste ich jeweils Jahresberichte schreiben. Erst kostete mich das Überwindung, heute fehlt es mir fast.) Ich klicke bei der Gelegenheit also mit Elan durch meine Agenda 2010, schaue, mit welchen amtlichen Stellen ich viel zu tun gehabt habe, wem ich besonders oft begegnet bin oder mit wem ich in einer Arbeitsgruppe oder Kommission war. Und ich sehe in meiner Weihnachtskarten-Datei, wem ich im Vorjahr geschrieben habe und kann daraus ableiteten, mit wem ich ein Jahr keinen Kontakt hatte. So ist das:
Alles fliesst.
Geht mir auch so Tanja: Ich schreibe beruflich sehr gerne Karten um Weihnachten, weil sie mir Gelegenheit geben, zu danken, mich mal wieder zu melden, zusammenzufassen.