Tischgespräch [38]

Kind:
Heute hatten wir wieder einmal Aufklärung.
Mutter:
Und, wie war’s?
Kind:
Wir haben einen Film von 1975 geschaut. Die waren angezogen wie die im Franzbuch, nur noch etwas krasser.
Mutter:
Aber der ist ja noch älter als der, den ihr letztes Mal gesehen habt! Der war immerhin von 1990!
Kind:
Ist ja auch ein anderer Lehrer.
Mutter:
Und, was weisst du nun mehr?
Kind:
Dass die Jungs krasser drauf waren und die Mädchen mit Autounfällen beeindrucken wollten.
Mutter:
Und über Sex?
Kind:
Nichts Neues, das was immer kommt: Kein Glied ist zu kurz, kein Busen zu klein.
Mutter:
Stimmt halt.
Kind:
Aber der Film war immerhin mehr für Jungs. Der Lehrer hat sich am Ende bei den Mädchen dafür entschuldigt, dass der Film fast nur über Jungs war.
Mutter:
Er hätte die Klasse ja nach Geschlecht trennen können, wär eh besser.
Kind:
Ja. Der Film wollte das auch so. Es gab den gleich langen nämlich auch für Mädchen und aus Mädchenperspektive.
Mutter:
Und wieso habt ihr gemischt nur den für die Jungs geguckt?
Kind:
Weil der Lehrer das vielleicht nicht gewusst hat.
Mutter:
Und woher weisst du’s?
Kind:
Es stand auf dem Video.

5 Gedanken zu „Tischgespräch [38]“

  1. Hach. Ich denke, das ist einfach so eine Lektion aus dem Schrank, die der Lehrer nie auf ihre Güte überprüft hat. Ich kämpfe bei mir selber auch gegen „Schrank-Lektionen“, bin aber etwas gefeit, weil meine Lernenden sich so alte Unterlagen nicht bieten liessen.

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