In diesem Land gibt es keine öffentlichkeitsrelevanten Intellektuellen unter sechzig mehr. Und gäbe es Peter Sloterdijk und Botho Strauß nicht und würden Elfriede Jelinek und Peter Handke nicht auch irgendwie für Deutsch gehalten, gäbe es sogar keinen unter siebzig.
– Thea Dorn im SPIEGEL 42/2008 zum 60. Geburtstag der Frankfurter Buchmesse: „Deutschland, keine Denker.“
Vorkommnisse, die dem Ansehen des Börsenvereins als Berufsorganisation des Gesamt-Buchhandels [ohne Angestellte und Lehrlinge ] … Messebedingungen … Hausordnung … Hausrecht … das Erforderliche … fest entschlossen … ordnungsgemässe Messearbeit … auch nicht davor zurückschrecken … Hausecht … andere Massnahmen … notwenigen Ergebnis. Die Frankfurter Buchmesse repräsentiert die Welt des Buches … Aufrecherhaltung des Messefriedens … Massnahmen notwendig … nicht der Platz für politische Auseinandersetzungen irgendwelcher Art, für Demonstrationen oder enthemmte Selbstdarstellungen … Zerrbild des deutschen Verlagswesens … unseres Berufsstandes unwürdig … Auswüchse .. sachdienliche Eingangskontrolle … Grenzen des Taktes und der guten Sitten.
– Stilprobe aus dem Rundbrief des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vom 13. August 1968 an alle Verleger. Publiziert im Tintenfisch Nr. 2 bei Wagenbach 1969.
Damals wie heute: Exponiert hat sich immer irgendwer, das gehört schliesslich zu Exhipition. Ich pack jetzt mein Köfferchen und melde mich erst am Wochenende wieder.
Nicht vorenthalten will ich das Zitat vom Journalisten und Verleger Harenberg zum Sinn der Buchmesse:
„Wie geht’s?“ „Danke gut. Und selbst?“ „Danke, alles bestens.“ „Wir seh’n uns noch!“ „Wir seh’n uns noch!“ Das ist der Dialog der Buchmesse in Frankfurt, seit Generationen vererbt, tagtäglich in allen Sprachen wiederholt und immer noch gültig. Nur eine Floskel? Mitnichten, dieses Dialogs wegen findet die Messe überhaupt statt! Denn wenigstens einmal im Jahr will ja jeder allen anderen beweisen, dass es ihn noch gibt.
– Bodo Harenberg im Buchreport Oktober 2006
zum glück gibts noch helmut schmidt, der ist zwar auch schon recht alt, ist aber sehr viel wert.
Ja, endlich einer der Kerkeling auf der Bestsellerliste der Reflexion ablöst.
jap und es gibt seine bücher sogar im taschenbuch format ^^
Jetzt weiß ich wenigstens, warum die Messe stattfindet.
Also, Frau Sammelmappe, inzwischen kann man noch ergänzen: Damit es ‚was zu bloggen gibt!
Jedes Jahr mehr. Bücher und ihr Umfeld scheinen wirklich eine selten anregende Angelegenheit zu sein. Aber natürlich lohnt sich die Lektüre in manchen Fällen auch, Liisa hat zusammengefasst.
(Kein Wunder, dass es selbst an Fachbesuchertagen so ein saumässiges Gedränge ist. Ich werde mich zwischendurch irgendwo in eine Ecke zu den Islamisten oder den Orthodoxen verziehen, die es in der Regel ruhig haben.)
Hoff hast du dich tatsächlich während den x Kilometern langen Messegeländestrecken zwischendurch in einer Ecke ausruhen können.
Viel Glück mit deinem „Anhang“ und den jährlich wiederkehrenden Dialogen 😉