Was ich (nicht) gelesen habe:
Boyne, Das Haus zur besonderen Verwendung / Piper
Ein gutes Buch mit drei Handlungssträngen. Ich habe nur die Rahmenhandlung wirklich richtig gelesen, aber das lag bloss am Thema. Ich habe schon so viel Verschiedenes über Russland im 19. und 20. Jahrhundert gelesen und hatte einfach Motivationsprobleme. Aber Boyne ist zweifellos ein lesenswerter Schreiber.
Hettche, Die Liebe der Väter / Kiepenheuer
Das Buch habe ich wegen der Thematik (Scheidung, Sorgerecht) immer wieder sein lassen und schlussendlich nicht gelesen.
Khadra, Die Lämmer des Herrn / atb
Khadra und sein Verlag müssen aufpassen, dass er am Ende nicht drei gleiche und ein ähnliches Buch schreibt. Ich finde es gut und wichtig, dass ein Algerier erzählt, wie Terroristen entstehen – er weiss es nämlich und beschriebt den Prozess ausgezeichnet. Aber einmal ist genug. Ich habe schon „Die Attentäterin“ von Khadra deswegen nicht fertig gelesen.
Kis, Garten, Asche / Bibliothek Suhrkamp
Vergriffen. Offenbar der mittlere Teil einer Trilogie, dem (bzw. der Lieferbarkeit des vorherigen und nachfolgenden Werkes) will ich noch nachgehen und möglichst den ersten Teil zuerst lesen.
Merz, Der Argentinier / Fischer
Ein sehr typisches Werk für einen Schweizer. Die können wohl hauptsächlich Erzählungen und Novellen. Die Enkelin geht der Familiengeschichte anhand einer letzten Aussage der Grossmutter nach – so entsteht eine schöne, wehmütige Geschichte die einmal mehr zeigt, dass es die Schweiz nicht gibt. Wir existieren nur als Folge der Aus- und Einwanderung.
Röhrich, Die poltischen Systeme der Welt / C.H. Beck
Gut, um sich schnell einzulesen – wie immer bei dieser Reihe.
Roth, Nemesis / Hanser
Bewundernswert. Ähnlich wie bei Irving erstaunt es mich bei Roth immer wieder, wie leicht er neue Figuren schaffen kann. „Bucky“, der Protagonist, ist wie niemand anderes. Hier könnte Khadra lernen. Das beste Buch, das ich in diesen Ferien gelesen habe.
Vavrik, Nacktbadestrand / edition a
„Roman“ ist die völlig falsche Bezeichnung, es ist ein unliterarischer, chronologischer Bericht eines Lebensabschnitts. Eine ältere Dame, die lange eine Buchhandlung geführt hat, hat Schlafprobleme und bekommt von ihrem Arzt den Tipp, ihr Sexleben zu beflügeln. Er lässt dabei durchblicken, dass es viele jüngere Männer gäbe, die sich gerne mit Achzigjährigen vergnügten. Ab da schaltet Frau Vavrik regelmässig Inserate und schildert, was dabei herauskommt. Ist insofern lesenwert, weil meines Wissens so noch nie dagewesen.
Xiaolong, Tödliches Wasser / Zsolnay
Leider krankt Xiaolong am Gleichen wie Khadra: Es gelingt hier weder neue Figuren zu erfinden, noch die alten Figuren sich weiter entwickeln zu lassen. Das Umweltthema, das hier die grösste Rolle spielt, wirkte auf mich gesucht.
Daneben habe ich noch ein paar andere Bücher gelesen, oft auch die Gleichen wie die Jugendlichen, mit denen ich meine Ferien verbrachte und noch eine Empfehlung vom Mann (Civilization: The West and the Rest von Niall Ferguson). Die Gespräche darüber waren sehr erbaulich und ich fand, dass es sich deswegen lohnte, auch Dinge zu lesen, die ich für mich allein vielleicht nicht lesen würde.