Heute hat D.B. bei mir hospitiert. Er unterrichtet angehende Köche in Burgdorf.
Klasse: 3. Lehrjahr. 13 Lernende. Ich kenne die Lernenden lange, die Klasse ist klein. Also opitmale Voraussetzungen für guten Unterricht. Mal abwarten, ob es auch von aussen gelungen aussah.
Unterrichtsstoff: Thema IT-Sicherheit, Datenschutz und Diebstahl.
1. Lektion: Wiederholung und Vertiefung der Erkenntisse aus einem Referat in den letzten beiden Lektionen. Feedback zum Referat und zum Referenten. Dazu kam die ausführliche Beantwortung einer in den letzten Lektionen gestellten Frage: „Warum überhaupt Datenschutz? Was hat das mit mir zu tun?“ Unterlagen: Folien der Präsentation des Referenten, Stelle über das Recht auf Privatspähre aus der Bundesverfassung. Methode: Frontalunterricht, offene Diskussion und kleine Denkaufgabe als Einzelarbeit („was erwarten Sie als Kundin eines Arztes, Anwalts oder einer Buchhändlerin an Datenschutz?“).
2. Lektion: Diebstahl im Buchhandel. Lernziel: Sensibilisierung / Möglichkeiten, Diebstähle zu bemerken / Risiken zu erkennen / Massnahmen zu erarbieten. Unterlagen: Artikel zum Thema Diebstahl aus dem Börsenblatt , Methode: Gruppenarbeit mit Expertinnengruppen (Kurzvariante).
Gefallen hat mir auch unser Gespräch danach, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Etwas was uns beide belastet, sind Leute, die den Beruf nicht mögen, schon von Anfang an wissen, dass sie nie darauf arbeiten werden und das nur machen, weil sich gerade nichts anderes angeboten hat. Das hat der Koch öfter als die Buchhändlerin. Aber es schmerzt beide begeisterten Berufsleute und es ist manchmal schwierig, auf den Mund zu sitzen und nicht zu sagen: „Wenn Sie es so blöd finden, Fisch und 1000 andere Gerichte sowieso nicht mögen und eigentlich gar nicht gerne lesen: Voilà, hier ist die Tür.“ Dieser Frust für Branchen-Lehrpersonen ist eine Folge der Lehrstellenknappheit, die ich noch nie irgendwo erörtert gesehen habe. Jenu.
Sobald ich D.B.s Feedback habe, werde ich das hier publizieren.