Kinderlesesachen

.. und ich kann auch gleich weiterfahren mit dem, „was Schülerinnen können“. Ich hatte heute drei Lektionen mit einer Klasse des 2. Lehrjahres. Wir hatten ein volles Programm und dieses gemeinsam gemacht (was eine Premiere für mich war). Es ging darum, die Themen:

1. Märchen
2. Bilderbücher
3. gebundene Sprache für Kinder (Mundartverse, Abzählreime, Kinderlyrik)

in drei Lektionen unterzubringen. Die Schülerinnen wünschten keine Gruppenarbeiten. Ich muss noch sagen, dass es ausser den regelmässigen Tests und zwei Semesterarbeiten in meinem Fach keine Aufgaben gibt. Hausaufgaben bei mir sind, in der Buchhandlung und im Leben die Augen offen zu halten. Wo war ich? Eben, nicht Gruppenarbeiten, lieber Frontalunterricht. Ich hingegen hatte Zweifel geäussert, dass drei Lektionen frontal erträglich und lehrreich sein würden. So einigten wir uns auf eine Mischform mit Freiwilligen, die etwas vorbereiten würden. Von 21 Nasen wollten zwei.
Und es war genial! Ich habe mit Märchen begonnen (Rotkäppchen, ein wenig Freud und Jung und dann Verena Kast). Bevor wir den Rotkäppchentext lasen, gab es eine Paararbeit von 2×5 Minuten. Eine erzählt das Märchen aus eigener Erinnerung, die andere fährt nach fünf Minuten fort. Klar, dass WEG – WALD – WOLF bei allen vorkam.
Dann folgte die fulminant vorgetragene Bilderbuchstunde der beiden Schülerinnen. Keine Lektion, nein, eine Stunde und zum Abschluss zwei Bilderbuchgeschichten, die uns alle ins Kindergartenalter zurückkatapulitert haben, was einfach nur gut war.
Die letzten zwanzig Minuten habe ich dann mit den uralten Dialektversen wie „Rössli bschlaa“ und den gereimten Rätseln aus den Lesebüchern bestritten. Zum Ausklang haben wir ein Lied des autonomen Kindertheaters GRIPS der frühen Achzigerjahre gehört und gelacht (sofort wollte jemand die CD ausleihen, was die Lehrperson besonders freut).
Zuerst sah es aus, als würde es schwierig. Wenig Zeit pro Thema, Gruppenarbeiten wollten sie nicht, haben sie sowieso immer, für Frontal war es zu lange und zu viel. Und mit „nur“ zwei Freiwilligen läuft es dann wie am Schnürchen. Werde ich mehr machen so Sachen.

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