[Ich muss mich beeilen, mit den Reisenotizen fertig zu werden. Ich will nicht mit Dokumentationsverzug zur nächsten – bald anstehenden – Amerikareise aufbrechen.]
15. April 2007 7:55 (Arizona Time)
Abflug von Phoenix nach Chicago. Very, very community flying. Eine Einjährige gehütet. Deren Mutter hat ihren Latino verlassen und fliegt nun wieder heim zum Vater. Und zu Gott. Gott hat sie wieder entdeckt.
15. April 2007 12:48 (Chicago Time)
Ankunft. Miete eines weissen Autos Marke Mercury. Auf geraden Strassen durch die Häuser und unter der Hochbahn durch – so ist Chicagos Industriestadt-Architektur – und zum Sears Tower gefahren. Lift eher unspektakulär, dafür Aussicht umso mehr. Dachmuseum mit Fotowänden von prominenten Bürgerinnen und Bürgern. Kind posiert vor Benny Goodman, Luis Armstrong, Mahalia Jackson, The Blues Brothers, Oprah Winfrey, Harrison Ford (The Fugitive) und Jesse Jackson. Ich, von einer Feministin erzogener Gutmensch, lese alles über Jane Addams und schaue von oben auf das Hull House, das – von Wolkenkratzern internationaler Firmen umrahmt – ein Dasein als eher schlecht besuchtes Museum fristet. (Die 120-jährige Stiftung ist immer noch aktiv und dass einer aus Chicagos Sozialarbeiterkuchen Präsident werden würde, hätte ich damals nicht für möglich gehalten.)
Spaziergang durch die Windy City entlang dem aufgewühlten Lake Michigan. Das Kind will bewegt werden. Hacky bis die Finger abfallen. Nachtessen mit den besten Tempura – Kürbis, Süsskartoffel, Crevetten, Fisch, Zucchetti – meines Lebens.