Am Morgen nach meiner Rückkehr erzählte mir die Coiffeuse, sie sei noch nie geflogen. „Die Preise sind tief und schön wär’s wohl auch, aber ergeben hat es sich nicht“, meinte die junge Bauerntochter schulterzuckend, während sie meinen Haarboden knetete. Aber in Spanien sei sie mal gewesen mit den Eltern, mit dem Car, ein schöner Ferienort mit so herzlichen Menschen, von deren Lebensferude unsereins viel abgucken könne.
Mir fiel die ältere Lady im Frontier Motel an der Route 66 in Arizona ein, bei der schon Abertausende eingekehrt sind, nicht zuletzt ihres Cheese Cakes wegen. Sie hatte gehört, dass wir von Texas her kamen und fragte uns nasenrümpfend, ob es wahr sei, das es dort überall nach Rindviechern stinke? Die Tochter sei neulich – gezwungenermassen – da durchgefahren und hätte es am Telefon erzählt. Sie selber sei aber nie in Texas gewesen und ihr fehle nichts deswegen.
Das ist mir als Reisende wieder bewusst geworden: Unabhängig davon, ob der Mensch fährt oder bleibt, er globalisiert ungern. Sowohl als Eingeborener wie als Tourist zeigt er sich hauptsächlich interessiert am Regionalen und ist bestrebt, seinesgleichen zu beobachten, abzulehnen oder nachzuahmen.
„Er [der Mensch] … globalisiert ungern.“ Ja, aber er generalisiert (verallgemeinert) sehr gern; dieses Histörchen ist ein schönes Beispiel dafür.
Welcome back!
Übrigens sticken die einheimischen Rindviecher meistens angenehmer als die fremden… 🙂