Die nationale Ebene heute

Es ist schon sehr schmeichelhaft, als bloggende Buchhändlerin müdlich und per Mail nach der Meinung zur Bundesratswahl gefragt zu werden.
Nur leider bin ich eine schlechte Politik-Analytikerin, ich irre oft.
Und ich kann heute nicht mehr sagen, als gestern oder vor einem Jahr: Bundesrat Blocher ist ein Undemokrat und deswegen keiner, den wählen darf, wer demokratisch ist.
Es gibt Konflikte, die brauchen Eskalation, das ist in allen Parteien so. Unabhängig von der Zu- oder Absage von Frau Widmer-Schlumpf hoffe ich, dass sich die SVP spaltet, der Mörgeli-Maoismus in dieser Fraktion seinem Ende zugeht und die Parteimitglieder das eigene Hirn reaktivieren. Dann kann ich als überzeugte Demokratin nämlich mit der SVP gut leben, weil sie einen Teil der Bevölkerung vertritt und deswegen auch gebührend vertreten sein soll.
Links:
– Kurzfassung der heutigen Geschehnisse.
– Dokumentation eines Auftrags, den niemand erteilt hat.
– Rückblicke, Ausblicke und Kommentare wie immer bei eDemokratie

12 Gedanken zu „Die nationale Ebene heute“

  1. Eveline Widmer-Schlumpf hat vor einer Stunde die Wahl angenommen. Mit der 51-jährigen sinkt das Durchschnittsalter im Bundesrat auf 58.2 Jahre. Und der Frauenanteil im Bundesrat steigt auf 42.8 %, ist somit westentlich höher als im Parlament und wesentlich näher an der Realität im Land.

  2. Weil ich gestern mit dem Zug unterwegs war, habe ich einen Teil der Blocher-Nichtwahl übers Radio mitverfolgt. Um ca. 11.50 kam eine ganz saubere Analyse unseres Genossen Andi Gross, der die Wörter und Sachbestände, die die SVP und ihre Kombattanten, immer in den Mund nahmen, wieder an den richtigen Platz stellten.
    Z.B. Konkordanz (Andi Gross): Konkordanz ist nicht bloss eine Frage der Arithmetik. Konkordanz ist eine Kultur, eine Kultur der Toleranz und des politischen Ausgleichs und diese wurde von der SVP mit Füssen getreten.
    Ganz gut auch die Analyse des Nationalratspräsidenten (Notabene CVP) in der WOZ vor zwei Wochen: Die SVP ist in Sippenhaft von Noch-Bundesrat Blocher, wer nicht spurt, wird ausgegrenzt. Darum denke ich auch, dass die Partei sich jetzt spalten wird.
    Und wer einmal 20 Millionen in einen Wahlkampf investiert hat, wird ja jetzt wohl weiter machen, das schuldet der Mann nicht dem sogenannten Volk, für das er sich hält, sondern diesen 20 Millionen. Wie die Abzocker in der Wirtschaft zeigen auch die SVP-Politiker keinerlei Scham, gestehen keinerlei Fehler ein. Das ist das, was mich am meisten zornig macht.

  3. Ich finde die Abwahl Blocher ist ein Zeichen, dass es die Herren Maurer, Mörgeli und co es entschieden zu weit getrieben haben. Ich hoffe (denke es aber nicht) dass sie sich mässigen. (nun wird jetzt gross auf die Opferrolle der „armen“ svp gemacht, da sie ja soo arm sind etc.
    Dass war dann wohl die verdiente Retourkutsche für die masslos übertiebene (hetz) Kampagne.
    Gut so!

  4. Sorry, mit dem Nationalratspräsidenten habe ich mich vertran; er gehört tatsächlich der SVP an. Ich meinte den Alterspräsidenten, der die neue Legislatur eröffnen durfte: ich meinte jedoch auch, dass es ein Welscher wäre, darum die Verwechslung.

  5. Als 17-jährige KV-Schülerin verfolgte ich 1983 mit der ganzen Klasse (fast nur weiblich besetzt!) die Nichtwahl Lilian Uchtenhagens am TV mit. Nicht zuletzt aus diesem Grund war ich am Mittwoch sehr gerührt.
    Switzerland, you’ve come a long way, baby!

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