Wünsch mir im Himmel einen Platz
(auch wenn die Balken brächen)
bei Bellmann, Benn und Ringelnatz
und wünschte, dass sie einen Satz
in e i n e m Atem sprächen:
nimm Platz!
Peter Rühmkorf (1929 – 2008)
Es ist nicht besonders nett, werte Herren Rühmkorf und Aitmatow, in dieser engen Woche zu sterben, wo ich nicht dazu komme, nachzurufen und das Feld kampflos anderen, Berufeneren, überlassen muss.
Mir haben beide als Autoren und Menschen gefallen, weil sie politisch recht begnadet waren. Der eine in der Diplomatie, der andere in der Undiplomatie.
Von Aitmatow empfiehlt die Buchhändlerin das erzählerische Werk, das kommenden September zum 80. Geburtstag erschient.
Von Rühmkorf empfiehlt sie den „Paradiesvogelschiss“, seine Gedichtsammlung aus diesem Jahr, die Borchert-Biografie und überhaupt.
Von Rühmkorf empfehle ich seine bei Rowohlt langsam wachsende Werkausgabe — schön gemachte Bände für meinen Geschmack, und der erste Band waren natürlich alle Gedichte (bis dahin). Fehlt noch Wenn – aber dann, der Band vor Paradiesvogelschiss.
Ich mochte auch gern seine Poetikvorlesung „agar agar zauzaurim“, der Titel ist leider nicht sehr ansprechend. Schön geerdet.
Oh, vielen Dank, jge! Das mit der Werkausgabe hatte ich wirklich verpasst!
Naja, die lassen sich auch Zeit pro Band. Dafür hatte Rühmkorf bei den Bänden, die er selbst erleben konnte, auch bei den Kommentaren mitgewirkt: nicht unbedingt sich selbst erklärt, aber Fakten aus seinem Leben bestätigt.