Lesen ist intim

Leser sprechen Buchhändler oft auf E-Books und die Entwicklung des Buchmarktes an. Es ist manchmal fast ein bisschen so, als wollten sie sich versichern, dass es noch nicht zu Ende sei mit dem Lesen ganz normaler Bücher. Das rührt mich jedes Mal.
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Seit einem Jahr lese ich nur noch E-Books. Ich bin viel unterwegs und finde inzwischen alle Inhalte in elektronischer Form. Aber ich habe seither das Gefühl, immer das gleiche Buch zu lesen, das macht mich unglücklich. Deshalb brauche jetzt ein gedrucktes Buch für mich selber, richtig gebunden, mit Schutzumschlag und Lesebändchen.

Weihnächtliche Bitte eines Kunden an die Buchhändlerin.
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Die leichtige Traurigkeit, die mich befällt, wenn ich bei einem Buch, das ich sehr gerne lese, von der vorderen Umschlagklappe als Lesezeichen auf die hintere Umschlagklappe wechsle und nun Gewissheit habe, dass es zu Ende geht – auf dieses Gefühl möchte ich nicht verzichten.

Erklärung eines Kunden, weshalb er privat keine E-Books liest.
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Frohe Weihnachten! Rührung und Melancholie gehören auch dazu.

Ein Gedanke zu „Lesen ist intim“

  1. Danke, dir auch frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr! Mit den Büchern halte ich es so: wenn es digital geht, lese ich digital. Aber zumindest bei Fiktion vergesse ich das leichter, wenn ich das am Kindle gelesen habe. Also lese ich fast alles doch auf Papier. (Trenne mich dann aber auch wieder von vielen.)

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