Hier ein visueller Hinweis an mich selber, wie ich vor 13 Jahren – wenige Wochen nach der Geburt vom Kind – mündliche Prüfungsfragen getippt habe. Das Fach, welches ich mit meinem Chef mündlich zu prüfen hatte, hiess „Sortimentskunde“ und war voller Fragen, die wir heute nicht mehr für möglich halten würden: Nennen Sie drei Kunstverlage. Welche Standardwerke empfehlen Sie einem Kunststudenten zu Semesteranfang? Welche Verlage sind auf Philosophie spezialisiert? Nennen sie zwei philosophische Reihen für Laien. Unterscheiden Sie Sach-, Fach- und wissenschaftliche Bücher am Beispiel der Haustiere etc. etc.
Heute ist mein Fach die „Betriebs- und Verkaufskunde“ (aber auch das nur noch bis zur nächsten Reform in einem Jahr) und weil ich jetzt in dieser Sache der Chef bin, frage ich nur noch offene, individuelle Fragen, welche ich mit wesentlich weniger Muskelkraft auf einer ergnomischen Tastatur eintippe. Das Kind schlottert mit anderen ManU-Fans dieser Welt dem Elfmeterschiessen entgegen obwohl es eigentlich schon viel zu spät und morgen Schule ist.
Jetzt würde mich aber schon mal interessieren, wie die Prüfungsfragen von heute klingen – unter offene, individuelle Fragen kann ich mir nicht richtig was vorstellen. Ich habe übrigens mit dem Kind geschlottert – allerdings für Chelsea, d.h. das Kind dürfte sehr glücklich ins Bett gefallen sein, während mir unser Ballack immer noch leid tat, der zum zweiten Mal knapp in einem solchen Finale gescheitert ist und beide Male gegen ManU und darob untröstlich war. ;o)
Liebe Liisa
Zuerst: mein Beileid. Verlieren im Elfmeterschiessen ist tragisch. (Ich halt das ja selber nicht aus, das zuzuschauen…)
Es ist schwierig Prüfungen zu vergleichen, wenn die Fächer reformiert worden sind. Aber ich nenne dir gern eine Frage mit Lösung, die am diesjährigen Test-Prüfungslauf gestellt worden ist:
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Situation für [Name der Schülerin]:
Die Autorin/der Autor……………………………………………
signiert bei Ihnen in der Abteilung …………………………………
Aufgabe und Kriterien: Sie haben maximal 5 Minuten Zeit, Ihre Checkliste zu entwerfen und 5 Minuten, sie zu präsentieren und zu ergänzen. Die Expertinnen wollen von Ihnen wissen, ob Sie zu einem Ergebnis kommen, das praktisch umsetzbar wäre.
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Lösungsansätze wären:
a) Erklären, was stattfindet.
b) Ermittlung von Büchern und Non-Books zum Thema.
c) Ermittlung der Konditionen inkl. RR und Spezialangebote.
d) Termin
e) Platzbedarf / Ort
f) Bekanntmachung wie?
g) Welches Publikum und wieviele werden erwartet, wie werden sie geleitet?
Was muss da sein?
Bücher ausgezeichnet (je nachdem Preisschilder mit Signiert-Hinweis)
Literaturliste
Prospektmaterial
etc. etc.
Ah, danke Dir, Tanja. Jetzt kann ich mir etwas besser vorstellen, was Du gemeint hast bzgl. der heutigen Prüfungsfragen.
junge Frau: als wärs gestern erst gewesen.
Das waren dann übrigens die Fragen meiner Prüfung. als Prüfling. Ich kann mich nur noch an eine Frage erinnern, die wohl vom Prüfer S. nicht ganz ernst gemeint war, dafür eignet sie sich immer wieder für Apéros im Buchhandel- und Schulumfeld: Frau W., welches ist der grösste Feind der Buchhändlern? (-> der Staub).
Frau WEB: Ich meinte, ich wäre bei deinen Prüfungen im Ausstand gewesen? Erinnern kann ich mich jedenfalls nicht daran, dabei gewesen zu sein. Aber die Staub-Frage ist mir bekannt, ob sie bewertet wurde, jedoch nicht 😉
Ja, das warst du. bei der Bibliographierprüfung, mit den riesen dicken Print-Katalogen, aus fernen Landen, Alphabet rauf und runter. In einem kleinen wunderschönen barocken Sääli in der lieben StuB. – damals war das Bibliographieren noch eine sehr haptische Angelegenheit. Hach! und bei der damaligen Sortimentskundeprüfung, mündlich, war an deiner Stelle ein sehr nervöser externer Experte. Das hat mich irgendwie beruhigt.