Spielbälle

Kopfball im Schnee
[K(l)ick.]
Manchmal stehe ich auf dem Balkon des Hochhauses und schaue den Jungs beim Fussballspielen zu. Obwohl zufriedene, sportliche Kinder zu den schöneren Motiven mütterlichen Betrachtens gehören, betrübt mich das Bild. Ich sehe fast nur Kinder von Eltern, die weder aus EU noch aus EFTA-Ländern kamen, einige hatten keine Papiere bei der Einreise, viele hatten schon einmal Sozialhilfe und vielleicht hat der eine oder andere sogar einen schlimmen Delinquenten in der Familie. Auch wenn sie oder sogar ihre Eltern schon hier geboren worden sind, lehnt die aufrechte Mehrheit ihre erleichterte Einbürgerung ab. Dafür sollten sie gefälligst integriert zur Welt kommen.
Das neue Asyl- und Ausländergesetz ist seit bald drei Monaten in Kraft. Über die nächste Initiative, die diese Kids betrifft, stimmen wir am 1. Juni ab, die Übernächste ist in der Pipeline.
Dazu Euro 08 mit Pomp und – huschhusch! – eingebürgerten Spielern.
Danach langsam leere Fussballplätze.
Oh du mein schönes Heimatland.

[Der einzige Artikel, den ich seit der (sechsten) Verschärfung des Gesetzes am 1. Januar 2008 über seine Auswirkungen gelesen habe, erschien in Le Courrier und auszugsweise übersetzt im „m“. Den verwerflichen Teil des neuen Gesetzes haben die Kantone subito umgesetzt. Die wenigen guten Aspekte sind noch Jahre von der Umsetzung entfernt. Das war mein Hauptargument im Abstimmungskampf bei den Unentschlossenen und richtig (erfolglos).]

2 Gedanken zu „Spielbälle“

  1. Ist ja erschreckend, man sollte die Fortpflanzung endlich liberalisieren und privatisieren, tüchtigen und effektiven privaten Unternehmern mit Praxiserfahrung übertragen, um solcherlei «Gesindel» zu vermeiden, das bloss den von der «Weltwoche» heilig gesprochenen Steuerzahler belastet.

  2. Was ist genau erschreckend?
    Ich mag Steuerzahler. Sie ermöglichen vieles, zum Beispiel Schule. Mit dem Wahlvolk hingegen hadere ich bisweilen. Ich mache mich inbezug auf die beiden SVP-Initiativen auf alles gefasst. Mir graut.

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