Als Reaktion auf den alten patriotischen Kult, der in der Landi von 1939 seinen letzten Höhepunkt erlebte, entstand die scharfe Schweiz-Kritik der Intellektuellen in der Nachkriegszeit, der Kritische Patriotismus. Das vaterländische System hatte sich überlebt, wurde aber im Kalten Krieg innenpolitisch manipuliert und propagandistisch eingesetzt. Die Korrektur durch die Intellektuellen war sehr wichtig. Aber sie führte auch zu einer pauschalen Diaffamierung aller nationalen Symbole. Ohne Ersatz. Noch an der Expo 02 wollten die Ausstellungsmacher keine Schweizer Fahnen dulden. Nach Reklamationen bewilligten sie eine Installation mit lauter zerrissenen und verblichenen Exemplaren. Heute flattert und knallt die Schweizer Fahne wieder fröhlich im Wind. Meistens „Made in Taiwan„.
Peter von Matt in der gestrigen NZZ am Sonntag auf die Frage:
„In welcher geistigen Tradition steht der Fussball-Patriotismus?“
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