Von allen Luxusproblemen das gemeinste

Nach ein paar Stunden Putzarbeit (sehr befriedigend, da sehr schmutzig) bleibt noch eine Stunde bis zu meinem ersten Ausgang mit Freundin seit mindestens hundert Jahren. Essen und Konzert.
Es ist regnerisch und windig und ich bin lange unterwegs, deshalb muss es eine Jeans sein. Aber ich kann doch nicht eine aus dem Versandhauskatalog anziehen – ich meine, das ist Zürich! Da laufen Leute rum, die sehen aus dem Augenwinkel, ob man eine Seven oder eine Pepe trägt.
Ich bediene mich beim Mann, der mich modemässig um Meilen schlägt. Um seine Freigebigkeit nicht unnötig zu strapazieren, nehme ich die älteste Pepe. Sitzt, passt, nur etwas lang, ist aber unten eh schon abgelatscht. Kontaktlinsen rein, ein Taschenbuch, ein Portemonnaie, ein Handy – fertig und – Wunder über Wunder – supergut im Zeitplan.
Da mach ich doch schnell einen kleinen Gute-Laune-Handstand und – krack! – Jeans im Schritt gerissen.
Als Nichtraucherin in Teddy’s zu dem? Undenkbar! Dem Mann noch ein zweites Paar ausreissen? Unmöglich!
Reparatur. Aber schnell.

12 Gedanken zu „Von allen Luxusproblemen das gemeinste“

  1. Pepe ist eh‘ auch schon vorbei in Zürich. Da müsste man jetzt so eine Neo-Billig-Jeans tragen – wie hiessen die noch gleich? Cheap Monday oder so. Oder eben gar keine Jeans, sondern so CH-Designer-Mode-Sachen. Schüppli mit Stiefeln.
    Also rein in die Teddy’s und ein nonchalantes Lächeln montieren, das da-steh-ich-drüber signalisiert.
    Viel Spass!
    Katia (zürichgeschädigt)

  2. Und waaas war das Thema in der Schlange vor der Toilette? Röhrlijeans. Sehr viele solche waren da, mit Achzigerjahren-Stifeli drunter (nicht [mehr] drüber, nein.) Obwohl sie einander den A* gezeigt haben und ob die Röhrlis richtig drüber sitzen, konnte ich leider die Marke nicht erkennen.
    Pepes waren echt total out, ich hätte dich eher fragen sollen! Aber immerhin haben sie gehalten. Jenu.
    (Wenn ich in ZH arbeite, ist es einfacher. Da trage ich schwarze Bügelfalten-Hosen in der Dicke der Saison, saisongerechte Schuhe (ziemlich teuer, ich Schuhtick) und ein Oberteil, das dem Anlass entspricht. Wenn ich was vor- oder durchbringen muss, unbedingt eine Bluse im Hemdenstyle 😉

  3. Also, die Röhrlis kannst du getrost auslassen. Laut Wäis K. (die, die in der Annabelle die in-Beratung macht), steht diese uunsäägliche Mode im dritten Jahr und ist bald vorbei ;-).

  4. Habe keine bekannte-Markt-Jeans. Hauptsache sie reissen nirgens und fallen ein bisschen über die Turnschuhe. Nur ja keine Röhrli und bitte keine Trompeten!
    Hoffe, ihr hattet Spass! Du musstest ja gestern nicht nur 100 Jahre nachholen, sondern wohl auch vorholen. Hast ja heute schon wieder einen Marathon. Dennoch, ein feines Znacht wirds bestimmt geben, Mann sei Dank.)

  5. Ja doch, der Abend war ganz wunderbar, die Hose sekundär und der Herr Cave auch nimmer der Jüngste. Hat pünktlich angefangen und aufgehört. Seine Kundschaft war wie ich und älter. Auch der Lauener ist diese Generation und war gen Osten gereist für Nick. (Nu, ich seh‘ ihn allemal lieber dort als auf Beerdingungen gemeinsamer Freunde.)

  6. da sind doch mal – ausnahmsweise – die unsportlichen im vorteil… handstand – auf so eine idee würd ich nicht im traum kommen…! ausserdem sind auch nicht alle zürcherInnen fashion-victims, bzw. gibt es auch in bern gut angezogenes volk 🙂

  7. filomenal – muttu nicht sein, die Begegnungen würd ich dir jederzeit abtreten. Treffe ihn regelmässig, letzten Winter einen ganzen Abend am Tisch neben mir Fondue gegessen mit der Angetrauten.
    wühler – natürlich! Aber schon die Römer wussten, dass gute Rede wenn nicht von der Begabung so von der Empörung lebt. (Ich kann auch noch das Rad. Nur der FlicFlac ist endgültig passé.)

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