Kinder profitieren von Hochdeutsch, auch schon im Kindergarten, sagt die vierjährige Studie, die das Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt in Auftrag gegeben hatte.
„In Bern passiert vorerst nichts„. Das stimmt politisch, aber es gibt sehr wohl Lehrerinnen und Lehrer, die sich Gedanken über die Umsetzung einer rein hochdeutschen Kommunikation im Unterricht machen. Meine Schwester arbeitet als Heilpädagogin im Ambulatorium, das heisst, dass sie die Kinder mit Schwierigkeiten nicht aus der Klasse holt, sondern sie innerhalb der Klasse, im Klassenzimmer, unterstützt. Da begegnet sie durchaus Lehrpersonen, die konsequent Hochdeutsch unterrichten.
Neulich hat sie mir von einem Lehrer erzählt, der unter dem Türrahmen des Klassenzimmers eine sichtbare „Sprachgrenze“ hat. Es klebt ein rotes, breites Band auf dem Boden. Wer dieses von draussen her übertritt, muss Hochdeutsch sprechen. Damit erreicht der Lehrer neben der konsequenten Anwendung des Standarddeutschen auch, dass die Kinder untereinander nur flüstern, sobald sie das Schulzimmer betreten haben, weil sie ja nicht beim Dialekt sprechen erwischt werden wollen. Wie er diese Regel durchsetzt, wusste meine Schwester nicht, sie hat nie erlebt, dass er Sanktionen verhängen musste und die Klasse wirkt eher selbständig als eingeschüchtert.