In den letzten beiden Tagen hat die neue Arbeitszeiterhebung der Lehrpersonen ein wenig Öffentlichkeit gefunden. Natürlich wurde sie auch kritisiert, weil sie auf Selbstdeklaration beruht. Aber das ist meiner Erfahrung nach völlig unerheblich. Egal, ob die Studien intern oder extern, per Selbstdeklaration oder per Fremdbeobachtung, Top-down oder Bottom-up gemacht werden, es kommt immer das Gleiche dabei raus: Lehrerinnen und Lehrer sind im Schnitt nicht faul, sondern fleissig, sie haben kaum mehr Ferien als andere und leisten ziemlich viele unbezahlte Überstunden.
Ein Grossteil meiner Arbeit besteht darin, mit Lehrpersonen zu sprechen, ich bin daher immer froh um Fakten und Durchschnittswerte. Dass die Lehrpersonen den Grund für ihre Belastung und ihren Frust in der Adminstration und in den Reformen sehen, höre ich viel. Ich selber freue mich oft auf Neuerungen, aber ich leide ebenfalls unter ihrem Tempo, weil keine seriöse Planung möglich ist. Nachfolgend einige Beispiele für Veränderungen in den letzten 10 Jahren:
Fachdidaktische Änderungen sind hier nicht dabei, also die Berufsbildungsreform, die mich beispielsweise auf vier Jahre verteilt bestimmt ein halbes Jahr Arbeit gekostet hat, sind zusätzliche Herausforderungen ohne Abgeltung. Genauso wie die neue deutsche Rechtschreibung oder die Umstellung auf Standarddipolome im Informatikunterricht.
Ausser beim letzten der aufgeführten Punkte empfinden Lehrerinnen und Lehrer gemäss Umfrage diese Veränderungen einzig und allein als Belastung. Weshalb ist das so? Ich sehe dafür vier Gründe.
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