Vorbereitungen

Ich stecke in dem Wäscheberg dem Erwerb von Socken und langen Unterhosen der Putzerei von Taubendreck an allen Fensterfronten der Produktion der Schulagenda Februar 2007 bis August 2007 den Vorbereitungen zur Frankfurter Buchmesse: Literaturbeilagen, Indien-Reportagen, Rezensionen, Klatsch, Tratsch und vor allem Betteleien um Goodwill für unsere Schule.
Als Blogbereichterstattung zum Thema lege ich auch dieses Jahr die Literaturwelt nahe. Das alte Messeteam ist wieder da und ergänzt durch neue Köpfe.
Und noch etwas für die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer: Der Diogenes Verlag präsentiert pünktlich zum ersten Lehrerkongress auf der Buchmesse und zur Google-Print-Debatte die ersten Downloads zu seinen Klassikern. Zum Beispiel Alfred Andersch: Bibliografie zur Sekundärliteratur und Editorische Notiz und Seitenkonkordanz zu „Sansibar“.
Ich melde mich vor meiner Abreise noch einmal mit dem Thema „Indien“.

Ich habe fertig (Schule)

Das Praktische am Bloggen ist (neben der zu Unrecht verschrienen Ich-Politur) die Suchfunktion. Nicht-Bloggenden zu beschreiben, warum man sich zu TV-, Lese- oder Bettzeiten mit einem Expresso an den PC setzt um online Gedanken auf die Reihe zu kriegen, ist unmögich. Wie praktisch ein Archiv ist, begreift hingegen jeder ohne grossen Aufwand. In nur wenigen Sekunden sehe ich, was ich in der letzten Schulwoche vor einem Jahr gemacht habe.
Und um diesen fragilen Datenstrang nicht zu gefährden, deponiere ich hier einiges an Unterrichtsmaterial, vor dem ich Nicht-Buchhandelsleute nur warnen kann.
Im 1. Lehrjahr habe ich ein Glossar zusammengestellt. Zuerst bekamen die Lernenden die Kästchen blank und die Lösung später. Und sie durften meine Lösung korrigieren. Wer eine Erklärung nicht gut oder eine bessere Formulierung fand, meldete sich bei mir und ich änderte das. Trotz Fachliteratur mit Register sind so kleine Wörterbücher nützlich, weil sie den Langsameren helfen, sich an den Fachjargon zu gewöhnen. Und die Korrekturmöglichkeit ist für die, die schon weiter sind, eine gute Herausforderung.
(Wer mehr zum Thema „Mängel“ sehen möchte, ist im Buchhändleralltag richtig.)
Im 2. Lehrjahr habe ich einen Postenlauf zum Verkauf gemacht. Die Grundlagen kamen von Jörg Winter: Der Kunde ist Gast.

1. Posten: Verkaufsgespräch | Beobachtungen dazu
2. Posten: Einführung | Beobachtungen dazu
3. Posten: Einführung II
4. Posten: Kundengespräch
5. Posten: Preisargumente und Alternativen
6. Posten: Reklamationen
7. Posten: Position beziehen
Es gab teilweise sehr gute Antworten. Dass man sich im Verkauf bei jeder Kritik und jeder Reklamation einfach erst einmal entschuldigen muss, haben 90% der Lernenden verstanden. Insgesamt eine sehr schöne, runde Sache, um es mit Herrn Rau zu sagen.

Der kleine Unterschied

Heute war ein Ron-Hubbard-Tag. Also einer von den Tagen, an denen ich weiss, dass ich an anderen nur 10% meiner Möglichkeiten ausschöpfe, weil ich darin unterbringe, was ich am Morgen noch als „nicht (in diesem Leben) erledigbar“ deklariert hätte.
An diesem bereits seit Wochen eng verplanten Sonntag kamen noch ein Notfall (mit glücklichem Ausgang) und ein kulinarischer Beitrag zum kommenden Elternabend dazwischen. Und trotzdem habe ich es geschafft, vor High Noon eine uralte Pendenz abzuhaken.
An der Berufsfachschule gibt es so Unglückstopics, die in verschiedensten Fächern und Lehrmitteln auftauchen, aber nirgends so richtig aktuell. Die eigentlich fächerübergreifend unterrichtet werden sollten, aber für die sich dann doch keiner so ganz zuständig fühlt. Zum Beispiel die Mehrwertssteuer, das Urheberrecht oder die Normierung.
The only way out ist in solchen Fällen jemand, der das Thema an sich reisst, ein Dossier für Lernende macht und das auch anderen Topic-betroffenen Lehrpersonen ans Herz legt. Dies munter motiviert und mit dem fröhlichen Input, dass sich alle auf eine Terminologie einigen.
Ich habe nun also den Abend damit verbracht, Unterlagen zu erstellen und eine Bresche für einheitlichen Unterricht zum Thema Nummern und Normen im Buchhandel zu schlagen.
Erfolg ungewiss.
(Jawohl, das ist er. Der kleine Unterschied zwischen Scientology und Schule, zwischen Fundamentalismus und Fundament, zwischen Blindung und Bildung.)

Von Trennwänden

Herr Raus Trennwände haben mir zu denken gegeben. Erfolgskontrollen sind ja auch Erfolgsprognosen. Sie sagen: „Wenn Sie so weitermachen, sollten Sie bei Ihrer Abschlussprüfung diese Note bekommen.“ Ich sehe Tests als Qualitätsmerkmal meines Unterrichts.
Im Fach „Betriebs- und Verkaufskunde“ kann ich offene Fragen stellen und eine Antwort bezogen auf die Lehrfirma fordern, was Abschreiben obsolet macht. Dafür muss ich aber die Lehr-Orte kennen, auch diesen Anspruch habe ich an mich. Ich mache Tests zwar ähnlich, aber immer neu und teile manchmal auch in einer Klasse verschiedene Tests aus. Die Lernenden wissen, dass sie damit rechnen müssen. Und ich stelle Fragen, für die man „sattelfest“ sein muss.
Da die lange Debatte um die Buchpreisbindung das Interesse neuer Personenkreise an unserer Branche weckt, nehme ich doch zur Veranschaulichung ein paar Beispiele aus dem Unterrichtsstoff „Preisbindung in der Schweiz“.
Der Sammelrevers ist ein Vertrag, der die Preisbindung in der Schweiz regelt, während Deutschland und Österreich je ein Gesetz ziemlich ähnlichen Inhalts kennen. Diese Vereinbarungen haben eine Geschichte, die viel älter ist als das, was die Wirtschaft heute umtreibt. Das Ergebnis ist bis dato der effizienteste und vielfältigste Buchmarkt der Welt: der deutschsprachige.
Der Sammelrevers ist zwar kaum zwei Seiten lang, jedoch in einer für die Lernenden schwer verständlichen Sprache abgefasst. Deshalb gebe ich ihnen den Auftrag, die einzelnen Abschnitte in Gruppenarbeiten zu vereinfachen und sie mit Beispielen aus ihrem Berufsalltag zu ergänzen. Im besten Fall sehen die Ergebnisse so aus:

  • Nach Sammelrevers können Buchhandlungen Bibliotheken 5% Rabatt auf dem gebunden Preis gewähren – sofern diese öffentlich zugänglich sind. Im Alltag bedeutet das, dass die LibRomania der Stadt- und Universitätsbibliothek 5% Rabatt auf der neuen Isabel Allende gewährt, aber nicht dem Romanistik-Professor, obwohl der eine beeindruckende Privatbibliothek hat.
  • Nach Sammelrevers können Autoren die Bücher des Verlages, in dem ihr Werk erscheint, mit unbegrenzt viel Rabatt beziehen, sofern sie für den Eigenbedarf sind. Im Alltag bedeutet das, dass Lukas Hartmann, wollte er das neue Buch von André Glucksmann verschenken, dieses zum Selbstkostenpreis kaufen könnte.
  • Im Sammelrevers sind Mengenrabatte festgelegt: Ab 10 Stück des gleichen Titels 5% Rabatt, ab 20 Stück 10%, ab 50 Stück 12.5%. Im Alltag bedeutet das, dass der Chinderbuechlade einer Lehrerin, die mit ihren 24 Lernenden Oliver Twist lesen möchte, 10% Rabatt auf dem gebundenen Preis gewähren kann.
  • Meine Testfragen wären beispielsweise:

  • Ein Oberstufenlehrer möchte eine Wirtschaftsgeschichte für seine Schulstufe. Sie empfehlen: Geschichte der Wirtschaft im Beltz Verlag. Der Lehrer ist sehr zufrieden und bestellt 20 Exemplare des Titels. 19 für die Klasse, eines für die Schulbibliothek. Welchen Nachlass können Sie gewähren?
  • Ein Autor hat eine grosse Bibliothek, die aber nicht öffentlich zugänglich ist. Darf er die Bücher aus „seinem“ Verlag mit Rabatt beziehen?
  • Meine Erfahrung ist, dass die „Sattelfesten“ das locker lösen und die Unsicheren im Zweifel bleiben, egal wie sehr sie links und rechts schielen. Trennwände möchte ich lieber nicht, denn die verstellten ja auch mir den Blick aufs Ganze.

    Nachricht für Lisa Rosa

    Liebe Lisa Rosa
    Ich habe deinen Artikel „Der Untergang“: Unterricht über ein schwieriges Thema gelesen. Er ist ausgezeichnet. Ich bewundere, wie genau und sachlich du an das Thema herangehst und ich bewundere deine Gabe zu reflektieren. Mein einziger kleiner formaler Tipp wäre, die Namen der Lernenden nicht abzukürzen, sondern zu ändern. Das ist lesefreundlicher.
    Ich habe schon lange nicht mehr so viel aus einem Artikel über das Unterrichten gelernt:
    1. Deine Erkenntnisse im ersten Abschnitt „das Problem“ treffen einen wunden Punkt unseres Unterrichtens. Deine Schlussfolgerung, dass Lernende durch Kommunikation lernen wollen und nicht durch das Beantworten von Fragen, bringt es auf den Punkt. Wir müssen den Unterricht dahingehend verändern. Aber in der Folge müssen wir auch die Bewertung und die Erfolgskontrolle anpassen und das ist sehr schwierig. (Im Kanton Bern ist 2004 eine grosse Reform der Grundschule kläglich gescheitert. Sie war nicht gut, aber durch sie wurde immerhin versucht, vermehrt Handlungskompetenzen zu bewerten. Gescheitert ist sie, weil die Lehrpersonen dem zeitlich nicht entsprechen konnten und die Eltern die Bewertung nicht verstanden.)
    2. Sehr wichtig ist für mich deine konsequente Haltung in der Diskussion mit den Lernenden. Du musstest dir selbst zuerst klar darüber werden, wie du den Film fandest und hast die unmittelbar anschliessende Diskussion abgelehnt. Du hast dich nicht breitschlagen lassen, als die Lernenden weiterdiskutieren wollten, „weil sie gerade so gut drin waren“ und hast den Einstieg in der nächsten Stunde trotz Widerstand geschafft. Das ist zum einen eine Heldentat im Schulzimmer. Zum anderen ist Themenwechsel und Anknüpfen können eine wichtige Kompetenz. Mit der richtigen Unterstützung ist sich auch für lümmelnde Jugendliche lernbar.
    3. Das Unterrichtsmaterial zum „Untergang“ analysierst du glasklar als inhaltslos (scheint also nicht nur bei „Paradise Now“ ein Problem zu sein) und dennoch fandest du (d)ein Ziel als Lehrerin.
    4. Sofort umsetzen werde ich deine indirekte Empfehlung, in Diskussionen Protokoll zu führen und zu analysieren, wie viele sich wie stark beteiligen. Solange ich nur darüber spekuliere, habe ich nämlich gar keine richtige Grundlage für den Einbezug aller.
    Dein Artikel ist eine sehr gute Anleitung. Man kann damit jeden legalen Film ansehen und gemeinsam daraus lernen. Umso unverständlicher ist mir, warum das Unterrichtsmaterial zu Filmen so schlecht sein kann. Ich hoffe bloss, die fragen beim nächsten Mal zuerst dich.

    Nachricht aus dem Schulzimmer

    Ich sitze mit meiner Klasse in einem wirklich luxuriösen Informatikzimmer, angenehme Arbeitsplätze, Flachbildschirme, Mastereye, alles perfekt.
    Ich musste das Zimmer reservieren und die Lektionen auch von der zeitlichen Einteilung her genau vorbereiten. Und es war wichtig, den Arbeitsplan für den Buchtipp schon in der Vorwoche auszuteilen und erste Fragen zu beantworten.
    Als kleine Erläuterung für Nicht-Buchhandelnde hier kurz die vier Teile, die eine Bewertung im Buchhändlerinnen-Hirn immer beinhaltet:
    Informationsteil I: Bibliografische Angaben [Hier siebt die Buchhändlerin schon rigoros]
    Informationsteil II: Inhalt [Gibt es grundsätzlich Kundschaft für diesen Inhalt?]
    Bewertungsteil I: Wie begründe ich den Einkauf? [Flops generieren teure Rücksendungen und Rechtfertigungsdruck]
    Berwertungsteil II: Mit welchen Verkaufsargumenten geht das Buch über den Ladentisch? [Kann ich die Argumente schnell ver- und entleihen?]
    Meine Klasse braucht dafür erstaunlich wenig Beratung im Moment, arbeitet ruhig und selbständig, ich habe also Zeit zum Bloggen. (Ich finde in meinem Vertrag kein entsprechendes Verbot, gehe aber davon aus, dass ein solches nach diesem Eintrag aufgenommen wird.)
    Hey, die ersten Besprechungen sind schon online.
    Sehr dynamisch, dieser Nachmittag.

    Tischgespräch

    Kind:
    In meiner neuen Schule muss ich „Selbsteinschätzung“ machen.
    Mutter:
    Wobei denn?
    Kind:
    Heute beim Mathe-Test mussten wir angeben, wie viele Punkte von 19 wir denken, dass wir erreichen.
    Vater:
    Und welche Bedeutung hat diese Selbsteinschätzung?
    Kind:
    Wer 17 einschätzt und 17 hat, ist besser als der, der 17 einschätzt und 19 hat.
    Mutter:
    Und, was hast du angegeben?
    Kind:
    15, aber ich denke, ich habe 17 ½.
    Mutter und Vater:
    Aber warum schätzt du dann nicht 17 ½?
    Kind:
    Weil es das Schlimmste für mich wäre, wenn ich weniger hätte, als ich schätzte.
    Mutter:
    Ginge mir auch so, würde ich auch fürchten, kann ich gut verstehen.
    Vater [zu Mutter]:
    Deswegen fangen die ja mit der Selbsteinschätzung schon in der 5. Klasse an!
    Kind:
    Aber wir haben einen, der hat 15 geschätzt und denkt in Wahrheit, dass er 19 haben wird. Da bin ich immerhin schon besser.
    Mutter:
    Hast du den Test denn gekonnt? Rein gefühlsmässig?
    Kind:
    Ja, klar.
    Mutter:
    Woher weisst du denn, dass du nicht 19 haben wirst?
    Kind:
    Irgendwo habe ich doch immer einen blöden Fehler. Und einen halben.

    B werten bei den Helvetiern

    Heute wurde ich von einer deutschen Lehrerin auf Stellensuche in der Schweiz gefragt, wie bei uns die Bewertung genau funktioniere?
    Grundsätzlich haben wir ein Bewerungssystem mit Noten, wobei die Erst- und Zweitklässler nicht in allen Kantonen bewertet werden, sich dafür vermehrt auch selbst beurteilen müssen.
    Die Noten bedeuten das, was folgt und halbe liegen dazwischen:
    6: Qualitativ und quantitativ sehr gut
    5: Gut, zweckentsprechend
    4: Den Mindestanforderungen entsprechend
    3: Schwach, unvollständig
    2: Sehr schwach
    1: Unbrauchbar oder nicht ausgeführt
    (Deshalb sind wir dann immer so erstaunt, wenn unser Titeuf, ursprünglich ein Genfer, Prügel bezieht, weil er eine 6 hat. )
    Um zu der Note zu kommen, werden Punkte verteilt. In den Berufsfachschulen sind die Aufgaben und Beurteilungsraster meiner Erfahrung nach klar. Die Formel zur Umrechnung Punkte auf Note lautet:
    Erreichte Punktzahl x 5 [über] Gesamtpunktzahl + 1
    Wenn jemand in einem Test also 42 von 50 Punkten erreicht, teile ich (42 x 5) durch 50 und erhalte 4.2. Dann zähle ich noch 1 dazu und erhalte 5.2. Eine 5.2 wird abgerundet, darum schreibe ich dem jemand eine 5 auf den Test. Hätte die Person eine 5.25 gehabt, wäre die Note auf 5.5 aufgerundet worden. Voilà.
    Die Herausforderung ist also sicher nicht die Berechnung, sondern das Beurteilungsraster, wie hier in einem aktuellen Beispiel. Und der Auftrag, der damit übereinstimmen muss.
    Neulich war ich sehr erstaunt auf einer Lehrerplattform zu lesen, es erleichtere die Korrekturarbeit, wenn man „klare Kriterien“ definiere. Das ist sicher so, aber Beurteilungskriterien sind kein Nice-to-have, sondern ein Must-have, für jeden der sich anmasst, Leute zu benoten. Ich zum Beispiel habe sehr lange und viel Hilfe (danke Markus und Kathrin!) gebraucht, bis ich mir als Quereinsteigerin zutraute, in der Berufskunde mündliche Noten zu vergeben. Noch vergesse ich meistens etwas – zum Glück mach‘ ich nicht E-Learing und kann reden mit den Klassen.

    Ich habe fertig*

    Wenn in den letzten Schultagen viele Kolleginnen und Kollegen Filme zeigen, will ich nicht auch noch. Nachdem Trivial spielen nicht wirklich der Brüller war, habe ich begonnen, in den letzten Lektionen einen Workshop durchzuführen. Themen-Wunsch aus den Klassen war möglich und dieses Jahr war es „Zensur“.
    Ich habe in der Vorwoche das Thema by Cluster erschlossen und dazu eine Zusammenfassung abgegeben. Das war anspruchsvoll für die Schülerinnen und Schüler, weil ich mich in meinem Referat auf die politische Dimension konzentriert habe, besonders auf die Wechselwirkung zwischen Staatsform und Zensur. Das ist trotz des Frontalunterrichts erstaunlich gut angekommen, niemand wirkte ausgeknippst (eine Erfolgskontrolle gab es allerdings keine).
    Diese Woche haben wir dann Stühle und Pulte umgestellt, und Inseln für die verschiedenen Posten geschaffen, an denen die Lernenden selber und freiwillig arbeiten konnten. Auch hier haben sie sehr gut mitgemacht, ich bin ziemlich stolz. Die weniger Interessierten, die zwischendurch ein paar SMS verschicken mussten, haben mich nicht einmal genervt.
    Der Ablauf war so, dass ich nach einer kleinen Einführung den Werkstatt-Pass verteilt habe und die Leute machen liess. Die meisten Posten bestanden aus Gedrucktem, einer war ein Notebook mit Dateien mit Listen zu zensiertem Schrifttum in der Geschichte, vor allem im Deutschland des zweiten Weltkrieges und in Deutschland heute.
    Die Literaturliste mit den aufliegenden Titeln konnten Interessierte selber nehmen. Ich habe die Lernende einzeln „besucht“, ihnen die letzten Tests zurückgegeben und die Semsternote gelobt oder halt genauer besprochen, was zu verbessern wäre. Danach war genug Zeit und Ruhe, um mit Interessierten einzeln über das Thema Zensur zu reden und wirklich alle Fragen zu beantworten, was ich als besonderen Gewinn und erfolgriechen Abschluss ansah.
    Als die Pulte zurückgestellt und alle pünktlich eine Viertelstunde vor Ende der Doppellektion auf ihren Plätzen waren, machte ich eine Feedbackrunde (sehr positiv), einen kurzen Rückblick (das Schuljahr aus meiner Sicht) und einen schnellen Ausblick (wichtige Termine im neuen Semester).
    Es gibt Schultage, die leuchten fast ein wenig in der Erinnerung. Das war bestimmt so einer.
    [*Quelle: Trainer Trapattonis unvergessliche Rede.]