Erinnerungen an Dyane (2)

Ich habe nicht viele Fotos vom Dyane, der uns Ende Siebzigerjahre nach Indien und zurück gebracht hat. Doch gerade aus der schwierigsten Zeit der Reise gibt es ein paar: aus Pakistan (und Balutschistan), Afghanistan und Iran.
Meine Mutter schrieb 1980, als sie das schmale Fotoalbum machte, zu jeder Etappe eine kleine Einführung. Hier waren wir auf der Rückreise:

Im März 1979 kehrten wir nach Kabul zurück. Die Russen waren nicht mehr zu übersehen. Alles Amerikanische war verschwunden. Ausgangssperren ab 19:30 Uhr, Handel und Wandel unterbunden. Die Menschen machten einen niedergeschlagenen Eindruck. Überall Militär. Alle öffentlichen Gebäude mit überlebensgrossen Taraki-Bildern verunziert. Gehen auf den Trottoir verboten – Bombengefahr. In unserem Hotel trafen sich die Partisanen, hörten BBC. Über Afghanistan wurde kaum etwas gemeldet. Der Westen schlief noch. Niemand durfte die Stadt verlassen. Der Schweizer Konsul war heimlich abgehauen, die amerikanische Botschaft leerte die Tiefkühltruhen. Der Hund eines holländischen Transportunternehmers frass die Poulets. Unsere afghangischen Freunde lebten von Bohnen und Kartoffeln in wässriger Sauce. Die Steuern fürs verstaatlichte Hotel waren hoch geworden, die Touristen blieben fern. Ich schnitt Sami Alis zwei junge Bäumchen und schon zwei Tage später trieben die Knospen. Was ist aus den Bäumchen und unseren Freunden in Kabul geworden?

Danach folgen die Bilder von Pakistan, der Khyber-Schlucht, der Tschaikana (Teehaus) am Pass, darunter auch dieses Bild vom Dyane:

Dyane vor Kyber

Wir werfen einen letzten Blick auf das unter uns liegende Flussland Pakistan. Den Engländern ist es nicht gelungen, den Kyber-Pass zu nehmen und in Afghanistan einzufallen.

2 Gedanken zu „Erinnerungen an Dyane (2)“

  1. Ja, das könnte schon sein. Denn die Leute haben diese Puppen immer gerne angesehen und so, als hätten sie noch nie Ähnliches gesehen.
    Aber andere Hippiekinder – vielleicht in Iran getroffen, ich weiss es nicht mehr – hatten farbige Gummisteifel dabei. Das hat mich und die Einheimischen auch wahnsinnig beeindruckt.

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