Wir kamen gut über den Khyber Pass und in Kabul an. Obwohl die wilde, multikulturelle Stadt im Vergleich zu unserer Hinreise (nach Indien) völlig erstarrt war, fanden wir noch eine Garage, die unseren Dyane für den langen Weg durch die Wüste bereit machte. Wir hatten geplant, von Kabul nach Herat zu fahren, aber die Russen marschierten genau in dieser Ecke von Norden her ein und die Grenze zu Persien/Iran war dicht. Uns blieb nur der Weg zurück nach Pakistan, über die Berge und durch die Wüste Balutschistans Richtung Westen.
Im Fotoalbum hat meine Mutter eine Karte gezeichnet und die Quittungen der Strassenzölle eingeklebt. Es gibt einige verschwommene Bilder von Ziegenhirten, die Lämmer tragen, von schwer bepackten Kamelen der Nomaden und auch eines vom Dyane.
Zweimal die Woche fährt ein Zug von Quetta nach Zaïdan. Manchmal bleibt er im Sandsturm stecken. Es brennt auch hie und da ein Wagen aus, weil sich die Passagiere ein Feuer gegen die Kälte anzünden. Die Nomaden suchen neue Weideplätze. Im Herbst findet man sie in Afghanistan und im Frühling ziehen sie hier durch Balutschistan. Die Herden sind um vielerlei Jungtiere gewachsen. Die Menschen sind scheu. Sie sind es nicht gewöhnt, auf dieser sonst von Touristen gemiedenen Strecke Fremde anzutreffen.
Ein Gedanke zu „Erinnerungen an Dyane (3)“