Webloglob

Heute gibt’s Businesslunch mit Beamer. Ich erzähle den netten Leuten, die mich dazu eingeladen haben, etwas Kleines über Weblogs. Zum Glück hat das aktuelle c’t (No. 19) mit „Magie der Blogs“ eine Menge Vorbereitungsarbeit für mich erledigt. Die Einführung von Sixtus, die umfassende Präsentation bloggischer Milestons durch Lyssa und auch die Installationstipps von Volker Weber sind wunderbar.
Die Schweiz kommt nicht vor, aber das ist normal. Dafür haben wir Matthias Gutfeldt, der gerade heute einmal richtig gelobt wird. Was wir ihm verdanken ist viel!

Leserbrief, unpubliziert

Ja, ich meine, dass man die WOZ abonnieren muss, allein weil sie unabhängig ist. Ich habe mich bis anhin auch zurückgehalten mit Kritik, obwohl ich – gerade als Lehrerin – triftige Gründe gehabt hätte, deren fehlgeleitete Bemerkungen zum Thema Integration in der Schule auseinanderzunehmen.
Aber wenn die (mir trotz allem Ärger lieben) WOZlerInnen den Leserbrief vom Mann nicht publizieren wollen, bitte, dann mach ich das halt. Es ist keine Unterweisung in politischer Korrektheit, sondern eben ein Leserbrief. Auf einen Artikel, der halt leider nicht online ist.

Subject: Leserbrief zu „Blairs Kampf für den Terror“ in der WOZ vom 11. August 2005.
Pit Wuhrer verharmlost den Terror in London. Er bagatellisiert, indem er „ins Abseits gedrängte“ Jugendliche in Schutz nimmt, als hätten sie einen Abfalleimer angezündet und nicht Menschen ermordet. Seine Quellenangaben („Young Muslims and Extremism“) sind äusserst dürftig, seine Schlussfolgerung (Blairs „Mitschuld an den Anschlägen“) bleibt ohne Begründung. Eine billige Reaktion auf teure Anschläge, und nicht die erste solche in der WOZ.
Ich behaupte, dass Entfremdung von Jugendlichen nicht zu Terroranschlägen führt, sondern dass es dazu ideologische Unterweisung braucht. Ich behaupte, dass sich die Pakistanis zum ersten Mal für einen Krieg im Irak interessieren und auch dazu explizit aufgefordert werden mussten. Die Idee, der heutige Irak-Krieg sei ein Schlag gegen alle Muslime, wurde meines Wissens von Muslimen zementiert.
Nachdem die abendländische Linke, zu der ich mich auch zähle, nun 20 Jahre lang bitter erfahren musste, dass ihre ideologische Verteidigung der sozialistischen Regimes völlig fehl am Platz war, sollten wir uns besser überlegen, was wir sagen und schreiben. Und auch, ob wir die wenigen abendländische Werte, auf die wir uns noch einigen können, verteidigen wollen. Denn das betrifft nicht nur das Leben in London und Madrid, sondern auch das in Zürich.

Powerplay

Mit der Bemerkung, dass die Googles nicht per se Gutmenschen sind, nur weil sie eine gute Suchmaschine machen, habe ich mich auch schon in die Nesseln gesetzt. Macht ist nicht unbedingt das, was Menschen in Sachen Ethik weiterbringt. Tant pis.
Weil ich im Branchen-Zusammenhang auch schon auf Googles möglichen Griff nach Medienmacht eingegangen bin, markiere ich Lanus Boo von heute fett. Reuters…? Pas mal.
So, all ihr Bezos, Page-Brins, Gates, Mullenwegs und Mozillas: I löv Internetz, weil auch ich kleine Buchhändlerin damit ganz schön viel mach(t)en kann. Mal mit den einen von euch, mal mit den anderen. Und zwischendurch einfach unter Frauen. Merci!

von der Bank betrachtet

[in alphabetischer Reihenfolge]
Abfallreglement Ja: Die Herausforderungen
Abfallreglement Ja: Die neuen Entsorgungshöfe
Abfallreglement Ja: Eine Geldfrage
Abfallreglement Ja: Für eine intakte Umwelt
Abfallreglement Ja: In Ihrer Nähe
Abfallreglement Ja: Kein Blech
Astoria
Belp geradeaus
Berner Energie, ewb
Bernmobil Eigerplatz 10 28
Bio beginnt beim Futter
CocaCola
Die Post
Die Sparstrümpfe kommen: CONCORDIA
1 Glas zuviel und die Liebe geht
Fahrverbotsschild
galerie 67 einrahmungen
H. Spaeti AG
Halteverbotsschild
InfoLite, Systemservice
Intensiver Sound
Interlaken links
Konditorei
Köniz rechts
la S… Bar
Parkverbotsschild
Peugeot
Postfinance
Schwarzenburg rechts
Tien Tien, Restaurant
Velos-und-Mofas-abstellen-verboten-Schild
waserbüro
Weihnachten im Kino: NARNIA

Klassenzusammenkünftlein

Danke, Leute, für die angenehme Runde. Mit einer Woche Verspätung hier die versprochenen Links zu den angesprochenen Themen:
Der Herr Ungerer hat einige Kinderbücher gemacht, welches „das Berühmteste“ ist, weiss ich leider noch immer nicht.
Lilas Beitrag zur Beschneidung hat zwar nicht das Geringste mit Ungerer zu tun, aber dafür einen lesenswerten Gastbeitrag zur Folge.
Der DIK II-Kurs ist wie befürchtet voll und zum Kiffen in der Schule fällt mir nicht mehr als das hier ein. Dafür aber unserer Gemeinderätin Hayoz im Samstagsinterview vom 3. September:

Überall in Bern wird Cannabis geraucht. Was tun Sie dagegen?
Ich bin für die Legalisierung des Konsums. So weit sind wir aber noch nicht. Das heisst, der Konsum wird geahndet und angezeigt.

Neue Studien zeigen, dass Cannabis-Konsum zu schweren psychischen Schäden führen kann. Kein Hindernis für die Legalisierung?
Beim Alkohol ist es gleich, wenn nicht noch schlimmer, Alkohol zerstört Familien, treibt Menschen in den sozialen Ruin. Ich meine, wir müssen uns bei der Suchtproblematik nicht nur auf illegale, sondern auch auf legale Drogen konzentrieren. Mich haben Experten überzeugt, dass unregelmässiger Cannabis-Konsum die Gesundheit nicht gefährdet.

In Sachen Lehreranstellungsgesetz habe ich nachgedacht und stimme NEIN. Die Argumente werden unter anderem hier aufgezählt (braucht etwas Geduld, bis die Lehrerinnen mit dem Reden – in Dialekt – anfangen).
Und lese ich diesen Fall, grinst es in mir. Mehr als eine/r in unserer Runde hätte nach deutschen Massstäben nicht angestellt werden dürfen.
So long –

Gaffer über New Orleans

Der Gaffer
[Quelle: Orlando auf S. 4 in „Der Bund“ vom 3. September 2005]
Ich weiss nicht, wie viele Heilpädagogen und Logopäden Mr. Bush auf einen Tag ausserhalb seiner Ranch in Texas vorbereiten müssen. Dass aber seine hochdotierte Entourage das hier nicht verhindern konnte, das ist ein PR-GAU. Diese Regierung wird allen Torpedos von Hillarys Gesundheitsreform – links bis rechts – einen dicken Scheck überweisen müssen. Ihnen ist zu verdanken, dass wir wenigstens nie erfahren werden, wie viele letzte Woche in der zivilisierten, demokratischen Gesellschaft verreckt sind. 80% der Bevölkerung, die eine Stadt am Laufen hält, grossspurig evakuieren und dann zugaffen, wie sich die untersten 20% nicht an den eigenen Haaren aus der Scheisse reissen können.
Ich hatte bereits zahlreiche Gelegenheiten aber noch nie das Verlangen, einem Transparent „Bush = Mörder“ zu folgen. Bis jetzt.