Sicilia!

Ich hatte eine Woche Ferien. Es waren die ersten Ferien ohne mitgenommene Arbeit seit wir letzten April in den USA waren. Dieses Gefühl, Goethes Blick auf Italien und mein literarischer Reiseführer, Ralph Giordanos „Sizilien, Sizilien!“ haben mir eine unvergessliche Zeit beschert. Ich hatte die Insel mit meinen Eltern 1975 einen Monat bereist und war erstaunt, wie viel mir wieder in den Sinn – oder besser die Sinne – gekommen ist.
Bestimmt würde die endlose Weisheit des Internets mir ein eingebettetes Abbild unserer Reiseroute einst und heute ermöglichen. Ich beschränke mich vorerst auf eine Aufzählung der Ortschaften, denen ich nahe war. Wobei man das in Sizilien nie so genau weiss – es ist ein vielschichtiges, widerborstiges Land, für Angereiste nah und fern zugleich.
Im Teatro in Sagesta
Catania – Parco dell‘ Etna – Taormina – Ragusa – Agrigento, Valle dei Templi, Giardino della Kolymbetra – Sant Angelo Muxaro – Tenuta San Giovanni, Agriturismo – Ribera – Castelvetrano – Trapani – Rizza, Agriturismo – Sagesta – Calatafimi – Palermo – Cefalù.

Sonderprogramm

Während meine Kolleginnen und Kollegen bei dem Workshop in Kandersteg Lernfilme machten, wurden die daheimgebliebenen Azubis und ich von Autor Martin R. Dean und seiner österreichischen Verlegerin Anna Jung in Bern besucht. So konnten wir alle unsere Schätze heben. Manchmal sind Abweichungen vom normalen Unterricht einfach nur gut.


Leipziger Highlights

gab es viele. Die Leipziger Buchmesse ist charmant, ihre Ungezwungenheit färbt auf die Besucher ab. Im Auftrag unserer Schulzeitung habe ich gezwitschert, aber nur ein wenig (die Internetverbindung war halt die eines Buchmenschentreffens und nicht die eines IT-Kongresses).
Die akustische Begleitung der Tramfahrt vom Hauptbahnhof zur Messe war lustig, eine Performance ganz nach meinem Geschmack. Das Autorenkollektiv „Bern ist überall“ hat Geographie und Sprache vermengt und hin und wieder einen kleinen Sprengsatz detonieren lassen. Ich bin mehrmals in diesem Tram gefahren und habe diesen Auftritt fürs Ohr für alle Fahrgast-Kategorien als anregend erlebt – er brachte die Leute zum Kichern, Rätseln und Himmelschielen. Und man amüsierte sich köstlich, auch ohne den Witz zu verstehen. Zum Beispiel bei der Station Wiederitzsch-Mitte klang aus dem Lautsprecher (sinngemäss): „Scho wieder ‚ic‘! Scho wieder ‚ic‘! Überall ‚ic‘! Wiederitzsch-Höchi! Wiederitzsch-Töifi! Wiederitzsch-Mitti!“ Eine Anspielung darauf, dass viele Schweizer sich über die zu grosse Anzahl Zugewanderte aus dem ehemaligen Jugoslawien beklagen.
Die sympathische Begegnung mit Hanjo von meiner Blogroll und seiner Kollegin aus der Landesberufsschule für Buchhändler in Schleswig-Holstein gehört zu meinen aufschlussreichsten Messebegegnungen. Die beiden waren mit 18 ihrer Azubis für einen Tag angereist. Da diese Schule ein riesiges Einzugsgebiet hat, wird in Blockwochen im Internatsbetrieb unterrichtet und auch sonst ist da vieles anders (hingegen anderes auch ganz ähnlich). Das Treffen war eine gute Idee, danke dafür! Ich würde gerne einmal in der Holsteinischen Schweiz vorbeischauen und lade ebenso gern nach Bern ein.
Unabhängiges Kunst- und Literaturprojekt in The Post am Augustusplatz
Das war’s nun mit Buchmesse Leipzig 2014. Das Bild stammt von gestern, es in die Eingangstür von The POST, der ehem. Hauptpost Leipzigs, im Moment ein Unterschlupf unabhängiger Kunstprojekte.

Thank you sista

Konsum am Weltfrauentag 2014
Zum Weltfrauentag ist mir noch nichts eingefallen ausser Konsum: Jeans, Schuhe und selbstverständlich ein Buch.

Thank you sista, die du meine Jeans unter widrigen Umständen genäht hast und dir sista, die du hoffentlich vom Gerben des Leders meiner Schuhe keinen Schaden davonträgst, ebenfalls Dank.
Thank you sista, die du die Kleider aus dem Container aufgebügelt und die Schuhe nach Grössen gestapelt hast und dir, sista, die du die „Made in“-Schilder eingenäht und du, die du die Ausverkaufplaketten angehängt hast.
Thank you, sista, die du mir das alles heute mit einem Lächeln verkauft und mir ein schönes Wochenende gewünscht hast.
Happy Women’s day, sistas. Never give up.

Im Contactcenter 2

Da ich mich an anderer Stelle über die einseitige Berichterstattung in der NZZ bekalgt habe, muss ich es nun auch sagen, wenn sie so richtig gut ist.
Mit „Das dargebotene Ohr“ ist Eugen Stamm der repräsentativste Artikel über die Arbeit im Contactcenter der letzten Zeit gelungen. Was er schreibt, stimmt mit dem überein, was ich von unseren Azubis höre, von deren Berufsbildnern lerne und selber bei Besuchen beobachte. Zudem wird diese Branche hier als ganz normaler Wirtschaftszweig dargestellt, nicht anrüchig oder gierig. Es handelt sich immerhin um 20’000 Vollzeitstellen in diesem Land. Und der Schluss, der freut mich natürlich ungemein:

Seit 2011 kann man das Metier von der Pike auf lernen, im Lehrberuf Fachfrau/Fachmann Kundendialog. Nun ist es also auch offiziell anerkannt: Callcenter-Agent ist kein Job, sondern ein Beruf.

Stand beruflicher Dinge

Heute hatten wir die dritte Sitzung des Schuljahres zum Thema erstes Qualifikationsverfahren Kundendialog. Es bleibt ein Fass ohne Boden. Die Herausforderung ist natürlich, dass das neu ist und wir schweizweit der erste und einzige Prüfungsort sind, der das durchführt. Das Besondere an dem Beruf ist zudem, dass Fächer (oder Handlungskompetenzen, wie wir heute lieber sagen), die normalerweise zur Allgemeinbildung gehören, hier zur Berufskunde gehören. Das bedeutet, dass sie situativ und praxisnah und zumindest zum Teil von Berufsleuten unterrichtet und auch so geprüft werden müssen. Das betrifft Englisch, Französisch und sogar die Landessprache. Die Folge ist, dass man bei jeder Sitzung wieder Fehler in den Lehrplänen feststellt und alles abändern muss. Weil diese Branche so kommunikativ ist, gehört dazu auch gleich ein Upload und Download und Mailing. Ich will nicht klagen – bloss etwas ächzen unter der Projektlast. Aber bald schon treffen wir uns mit den Lehrfirmen zum Austausch und bekommen dann hoffentlich wieder Auftrieb.
Im Buchhandel geht alles seinen gewohnten, ziemlich stressigen Gang, wir sind auch hier an der Prüfungsproduktion. Nächste Woche wird richtig buchhändlerisch bei mir: Montags ist das jährliche Treffen mit den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern, darauf freue ich mich immer. Und mittwochs fahre ich dann schon nach Leipzig. Diesen Termin habe ich mir ewig reserviert, ich muss dringend wieder einmal selbständig an eine Buchmesse. Ohne Azubi-Betreuungspflichten und mit Hotel anstatt Jugendherberge. Ich glaube, danach bin ich wieder munter.

Ecole et hébergement

Après plusieurs recherches j’ai finalement trouvé une école et l’hébergement chez l’habitant ou je pourrai faire des courses intensives pour apprendre le français avec autres adultes. «L’habitant » est encore inconnu, mais ça ne m’inquiète pas.
C’est pas à Genève mais à Lausanne. Lausanne sera plus familial et calculable que Genève, mais à mon avis c’est un peut près de Berne. Une tentation de retourner au cas des problèmes… Mais heureusement l’EPCL à Lausanne est l’école professionnelle pour les apprentis libraires qui y viennent de tous les cantons francophones. J’ai des collègues très gentils là-bas. Beaucoup de bonnes idées pour l’apprentissage viennent de par là. Je me réjouis de l’échange et de se revoir. Ou comment on dit ? Et de leur rencontre ? Et de les retrouver ?
Uff. Je dois continuer mes exercices de pronoms.